Donnerstag, 2. Juli 2009

Josef Dvorak -Satanismus-


- Josef Dvorak -
- Erschienen im Heyne Verlag -
- ISB N 3-453-05216-1 -


 
Rückseite:
 
Das alte religiöse Motiv des Satanismus feiert seit einigen Jahren eine seltsame Renaissance. Millionen hängen "schwarzen Kulten" an, der Teufelsglaube hält Einzug in die Popkultur und führt zur Inszenierung skandalöser Happenings.
 
Josef Dvorak, katholischer Theologe, Tiefenpsychologe und Mitbegründer des Wiener Aktionismus hat mit diesem Werk die erste deutsche Gesamtdarstellung von Geschichte und Gegenwart des Satanismus geschrieben.
 
In diesem einzigartigen Sachbuch finden die unterschiedlichsten Satanskulte, sexualmagische Rituale und poltisch-revolutionären Bewegungen der Neuzeit genauso ihren Platz wie die geschichtlichen Erscheinungsformen des Teufelsglaubens und der jahrtausendelange antisatanische Kampf der christlichen Kirchen.
 
"Es ist nur das definierbar, was keine Geschichte hat." - Friedrich Nietzsche
 
 
Inhalte:
 
1. Teil - Schwarze Rituale
 
Teuflische Musik, Aleister Crowleys "Missa Phoenix", Die Lurianische Kabbala, Abrahadabra, Das Henochische - Sprache der Engel, Ein skandalöses Happening, "The Dry Halleys" - reine akustische Angst, Der "Satanist" persönlich, Gottes Totenwürmer, Das Blut Christi: Der Gral, Blut und Samen, Der Tod und die Lust, Geheimnisse des Tarot, Satan - das "wüste Scheusal", Teufel und Titanen, Die Yezidi, Eine Botschaft Satans, Empörte Katholiken, Wiener Aktionismus
 
2. Teil - Erscheinungen einer "Subreligion"
 
Hunde -Wölfe - Schakale, Kalifornische Kulte, Magische Verwandlungen, Lust und Drogen, Das perverse Psychodrama, Satanofaschismus, Okkultistischer Rassismus, Satanische Nazis?, Teufelsstaat und Menschenrechte, Gnostischer Hedonismus, Charles Manson, Satanologie nach Alfred Adler, Crowleys Zeugungsversuche und die Folgen, Die Scientologen, Das "Mondkind", die gnostischen Wurzeln, Eine magische "Feldtheorie", Mysteriöse Todesfälle
 
3. Reil - Der Kampf gegen die Hölle
 
Kirchliche Exorzismen, Päpstliche Unfehlbarkeit, Verschwörungstheorien, Herz-Jesu- und Marienkult, Der Taxil-Schwwindel, Häretischer Antisatanismus, Boullan und das "Marienwerk", Sex mit Engeln und Tieren, Prophetinnen und Priesterinnen, Regression ins Paradies, Die moderne antisatanische Theologie, Antisatanistische Interpretation der Bibel, Antisatanistische Interpretation des christlichen Evangeliums, Antifaschismus oder Antijudaismus, Adolf Hitler und der Teufel
 
Die Augen der dämonischen Mutter, Hitlers "Borderline-Syndrom", War Hitler schizophren?, Besessenheit heute: Der Fall Klingenberg, Der Exorzismus wirkt nicht mehr, Die Teufelspredigt Pauls VI., Pseudoepilepsie, Satan entmischt die Triebe, Teuflisch Affekte, Der "Kain-Komplex", Das Dämonische ist das Plötzliche, Die Hölle liegt im Hirn
 
4. Teil - Die Wurzeln des modernen Satanismus
 
Aleister Crowley - Das "Große Tier" kreuzigt Jesus, Freimaurer und Bolschewiken, Mittelalterliche Ketzereien, Calvins Gott - ein grausamer Tyrann, Satan-Luzifer - Anwalt der Freiheit, Miltons Satan, Absolutismus und Aufklärungsoptimismus, Die romantische Erlösung Luzifers, Staatsräson - Klostersatanismus - Sexualmystik, De Sade contra Rousseau - Triumph der bösen Natur, Psychologie des Sadismus
 
Der Ordo Templi Orientis (O.T.O.), Die Symbolisten der Jahrtausendwende, Rudolf Steiners Fehltritt, Ordensgeheimnis Sexualmagie, Der Teufel als literarisches Motiv von Moderne und Postmoderne, Satan - Reaktionär oder Revolutionär?, William Blake: Befreiung der Begierde, Baudelaire: Unbewusst im Bösen, Lautreamont: Der beherrschte Albtraum, Tel Quel: Vom Phallus verfolgt, Rimbaud und die "Grübler der Wollust", Satans Absage an die Macht
 
5. Teil - Der Teufel in der Psychoanalyse
 
Frühe psychoanalytische Annäherung an eine Theorie des Teufelsglaubens, Eine Teufelsneurose, Der erotische Dualismus, Narzissmus, Popkultur und Adoleszenz, Theodor Reik: Der Teufel als Perversion des verdrängten Trieblebens, C. G. Jung: Der Schatten, Otto Groß und der Kampf gegen das Patriarchat, Willhelm Reich und die "Orgasmusangst"
 
 
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Aus der Amazon.de-Redaktion
Ein katholischer Theologe zelebriert "Schwarze Messen" und will das Phänomen Satanismus seriös verstehbar machen: Diesem Anspruch wird Josef Dvorak weitgehend gerecht. Trotz seiner eigenen Verflochtenheit in die Okkult-Szene hat sich Dvorak geistige Unabhängigkeit und Kritikfähigkeit bewahrt. Sein bereits 1989 erschienenes Buch gilt als Standardwerk für all jene, die hinter die sensationsheischenden Schlagzeilen blicken wollen.

In den Achtzigerjahren stand Dvorak selbst im Rampenlicht der Öffentlichkeit: Im österreichischen Burgenland und in Bremen zelebrierte er "Schwarze Messen", die im Fernsehen übertragen wurden und für einigen Wirbel sorgten. Dabei rezitierte er auch den Altmeister der Okkult-Szene Aleister Crowley und dessen satanisches Motto: "Es gibt keine Gnade, es gibt keine Schuld -- 'Tu was du willst' ist das Gesetz!" Ob Dvorak solche "Schwarzen Messen" als religiösen Akt oder "nur" als provozierende Aktions-Kunst verstand, bleibt auch nach der Lektüre seines Buches offen.

Leidenschaftlich sucht er nach Erklärungen für die Faszination des Satanismus. Verständlich führt er seine Leser durch das spannende Labyrinth verschiedener Satans-Kirchen und sexualmagischer Kultpraktiken, erklärt unvermutete Verbindungen -- zum Beispiel die Einflüsse satanistischen Gedankenguts auf die Nazi-Führungsclique. Auch schildert er den Kontakt des späteren Scientology-Gründers L. Ron Hubbard zum Zirkel um den Satanisten-Guru Crowley. Überzeugend lässt er die Stellung der römisch-katholischen Kirche zum Teufelsglauben seit der frühen Christenheit Revue passieren.

Die Botschaft Dvoraks komprimiert: Weil die Kirche dem Teufel den Stempel des Bösen und der Sünde aufgedrückt hat, wurde den Menschen eine wichtige Möglichkeit zur psychischen Verarbeitung ihrer Lebenswirklichkeit genommen. Die Verdrängung des Teufels habe letztendlich zu geschichtlichen Katastrophen wie dem Nationalsozialismus geführt. Kriminelle Auswüchse der heutigen Satanisten-Szene -- etwa rituelle Kindesopfer -- seien Verirrungen, der ein verantwortlicher Satanismus, wie ihn Dvorak selbst praktiziert, entgegen steuern könne. Natürlich sind diese Thesen streitbar -- bedenkenswert sind sie allemal. Durch die Fülle von Material gibt Dvorak seinen Lesern wichtige Argumente an die Hand und ermöglicht ihnen ein eigenes Urteil. --Uwe Birnstein

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Ob man nun unter Luzifer, Teufel oder Beelzebub im Lexikon nachschlägt, man landet jedes Mal bei der Gestalt Satans, die im christlichen Glauben den dunklen Gegenpol zu Gott repräsentiert -- und die immer schon einen dämonischen Reiz auf die Menschen ausübte. Entsprechend gibt es denn auch eine ansehnliche Zahl von Formen des Teufelskultes, über die Josef Dvorak eine Übersicht zu vermitteln sucht.

Dvoraks Zeigefinger ist dabei nicht permanent zur Warnung vor dem Bösen erhoben, sondern er beschreibt die ganz unterschiedlichen Ausprägungen des Satanismus. Beinahe hätte hier "er beschreibt einfach" gestanden, doch sowohl inhaltlich als auch im Stil ist Dvoraks Buch alles andere als einfach. Die satanistischen Spielarten sind ohnehin schwer zu fassen und Dvoraks Drang, dabei vieles mit der Psychoanalyse (seinem Berufsfeld) in Verbindung zu setzen, verkompliziert die Materie zusätzlich. Über die Rituale der Teufelsanbetung nähert sich Dvorak den verschiedenen Ansätzen des modernen Satanismus. Beginnend mit dessen Urvater, Aleister Crowley, geleitet Dvorak seine Leser durch eine Subkultur, deren bekannteste Vertreter A.S. LaVey, Charles Manson oder der "Ordo Templi Orientis" sind.

Doch angesichts vieler Namen und Formen muss man dem Buch neben der überaus komplexen Darstellung einen weiteren technischen Schwachpunkt ankreiden: das völlige Fehlen von Glossar und Register. Außer einem zwar ausführlichen, aber eher verwirrenden Inhaltsverzeichnis gibt es nichts, das es dem Leser ermöglichen würde, bestimmte Aspekte gezielt anzugehen. Fragen nach einzelnen Personen oder Ritualen hätte ein kleines A-Z sicherlich erleichtert. Denn die Fülle an Informationen in Dvoraks Band ist einfach zu groß, um sie beim ersten Lesen sofort zu erfassen -- das dürfte nur dem örtlichen Sektenbeauftragten gelingen. --Joachim Hohwieler 

Kurzbeschreibung
Der Teufelskult übt eine ungebrochene Faszination auf Menschen in aller Welt aus und ruft, wo immer er auch praktiziert wird, erbitterte Gegner auf den Plan. Doch was steckt wirklich hinter den schwarzen Ritualen und skandalösen Happenings der Satanisten? Josef Dvorak legt hier eine ebenso wissenschaftlich fundierte wie auch spannende Gesamtdarstellung des Satanismus in all seinen Erscheinungsformen vor.Josef Dvorak ist katholischer Theologe, Psychoanalytiker und Mitbegründer des Wiener Aktionismus.

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